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  Meisner Verteidigt Zolibat Gegen Alle Kritik

The Welt
February 8, 2011

http://www.welt.de/politik/deutschland/article12478433/Meisner-verteidigt-Zoelibat-gegen-alle-Kritik.html

Die Kritik zahlreicher Theologen am Zolibat lasst den Kolner Erzbischof kalt. Das Gebot der Ehelosigkeit sei unverzichtbar und dem Priesterberuf angemessen.

Kardinal Meisner findet den Zolibat uneingeschrankt sinnvoll

Der Kolner Kardinal Joachim Meisner ist strikt gegen eine Lockerung des Zolibats. Die Ehelosigkeit sei fur katholische Priester nach wie vor unverzichtbar und von hoher Bedeutung, hei?t es in einer Erklarung des Erzbischofs.

Rund 150 katholische Theologen hatten kurzlich in einem Appell an die katholischen Bischofe Reformen gefordert, unter anderem die Zulassung von verheirateten Priestern. Auch prominente katholische CDU-Politiker stellten in einem Brief an die katholische Deutsche Bischofskonferenz den Zolibat infrage.

Meisner nannte es hingegen „hoch angemessen, dass die Kirche den Zolibat mit dem Priestertum verknupft: Die Priester sollen nicht nur reden, sondern das mit ihrem Leben bezeugen, was sie anderen sagen.“ Fur einen Priester werde Gott so sehr zur Prioritat, „dass er die hohen Werte von Ehe und Familie nicht zu verwirklichen vermag“.

Meisner raumte ein, das Gebot der Ehelosigkeit sei gegenwartig „die fragwurdigste Einrichtung in der katholischen Kirche“. Das unterstreiche aber lediglich die hohe Bedeutung. Kritikern des Zolibats wirft der Kardinal vor, sie benutzten den Priestermangel als Vorwand fur ihre Argumentation. Sie erlebten die Ehelosigkeit als Bedrohung, weil sie zeige, dass Gott „detailliert in die Lebensplanung eingreifen kann“.

Den wachsenden Priestermangel fuhrt Meisner auch auf eine Geringschatzung des Zolibats zuruck. Gott berufe genugend Menschen zum Priestertum, „aber die Berufungen sterben, weil sie nicht gefordert, begleitet und ermutigt werden“, beklagte er. Weder in den Familien noch in der Schule oder in Vereinen werde fur die Ehelosigkeit Position bezogen, manchmal auch nicht in den Pfarrgemeinden.

 
 

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