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Skandal Erschuttert Kirchen Und Schulen Mitteldeutsche Zeitung January 28, 2011 http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1296195287994 Der Skandal um sexuellen Missbrauch begann vor einem Jahr mit Informationen aus einer katholischen Schule: 28. Januar 2010: Am Berliner Canisius-Kolleg der Jesuiten werden erste Verdachtsfalle bekannt. In den folgenden Monaten kommen in ganz Deutschland Missbrauchsfalle ans Licht, viele mit katholischen Laien, Priestern und Ordensleuten als Tatern. Auch das oberbayerische Kloster Ettal und die Regensburger Domspatzen sind betroffen. 16. Februar: Der damalige Augsburger Bischof Walter Mixa fuhrt den Missbrauch auch auf die zunehmende Sexualisierung des offentlichen Lebens zuruck, die «abnorme sexuelle Neigungen eher fordert». 22. Februar: Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) wirft der Kirche mangelnde Kooperation mit den Strafverfolgungsbehorden vor. 25. Februar: Triers Bischof Stephan Ackermann ubernimmt das neue Amt eines bundesweit zustandigen Beauftragten fur Missbrauchsfalle. 5. Marz: Die Leitung der weltlichen Odenwaldschule im hessischen Heppenheim gibt bekannt, dass es an der Reformschule sexuelle Ubergriffe auf Schuler gegeben hat. Danach werden immer mehr Falle publik. 20. Marz: Papst Benedikt XVI. bedauert in seinem Hirtenbrief an die irische Kirche den sexuellen Missbrauch von Minderjahrigen in der katholischen Kirche, au?ert sich aber nicht zu Fallen in Deutschland. 24. Marz: Das Bundeskabinett beschlie?t einen Runden Tisch und setzt die fruhere Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) als Missbrauchsbeauftragte ein. 30. Marz: Die katholische Kirche schaltet fur Missbrauchsopfer eine Telefon-Hotline und bietet Online-Beratung an. 2. April: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, raumt Fehler der katholischen Kirche im Umgang mit den Opfern ein. In den Wochen danach werden mehrere Priester beurlaubt oder in den Ruhestand versetzt, etwa in Wurzburg und Koln. 21. April: Nach Misshandlungsvorwurfen ehemaliger Heimkinder und zunehmendem offentlichen Druck bietet der Augsburger Bischof Walter Mixa dem Papst seinen Rucktritt an. Am 8. Mai nimmt der Papst Mixas Rucktrittsangebot an. 10. Mai: Kurz vor dem Okumenischen Kirchentag in Munchen belasten neue Falle die katholische Kirche. Bald darauf werden auch lange verschwiegene Falle aus der Evangelischen Kirche bekannt. 27. Mai: Die Jesuiten haben sexuelle und korperliche Gewalt gegen Kinder an den Schulen des Ordens uber Jahrzehnte systematisch vertuscht, erklart die Missbrauchs-Beauftragte der Jesuiten, Ursula Raue, in ihrem Abschlussbericht. 16. Juni: Bei einer Messe auf dem Petersplatz in Rom bittet Benedikt XVI. die Opfer erstmals offentlich um Vergebung. 15. Juli: Unter dem Eindruck des Skandals verscharft und erweitert der Vatikan seine Regeln fur den Kampf gegen Padophilie und ahnliche Verbrechen. Die neuen Strafnormen werden in Rom vorgestellt. 16. Juli: Die evangelische Hamburger Bischofin Maria Jepsen tritt zuruck. Sie war im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwurfen gegen einen Pastor in Ahrensburg bei Hamburg massiv in die Kritik geraten. 23. August: Die katholischen Bischofe verstandigen sich in Wurzburg auf neue Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch durch Geistliche. 28. November: Als erster katholischer Bischof in Deutschland reagiert Franz-Josef Bode aus Osnabruck mit einem Schuldbekenntnis in einem Bu?gottesdienst auf die Missbrauchsfalle. Im Bistum Osnabruck sind bislang Hinweise auf 28 Falle eingegangen, 16 davon beziehen sich auf Priester. 20. Dezember: In einem Ruckblick auf die Missbrauchsfalle erklart Benedikt XVI. bei einem Weihnachtsempfang fur die Kurie, das unvorstellbare Ausma? des Skandals habe Papst und Kirche erschuttert. Die Falle losten eine neue Welle von Austritten aus der katholischen Kirche aus. 26. Januar 2011: Der Jesuitenorden teilt mit, er habe rund 200 Opfern eine «Anerkennungszahlung» von jeweils 5000 Euro angeboten. |
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