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Nicht Nur Die Indianer The Taz January 22, 2011 http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/nicht-nur-die-indianer/ Im Alternativmilieu der 1970er und 1980er Jahre fuhlten sich auch bekennende Padophile wohl – trotz "sexueller Revolution" mochten aber nicht alle mit Tatern fraternisieren.
Sexuellen Missbrauch von Kindern gab es nicht nur in staatlichen Heimen und kirchlichen Internaten. Auch im linksalternativen Milieu der 1970er und 1980er Jahre tummelten sich Padophile - deren Recht auf Sex mit Kindern von Teilen der Szene sogar verteidigt wurde. Dass praktizierende Paderasten auch in der taz eine Heimat fanden, zeigen nicht nur die Vorwurfe gegen den Odenwald-Padagogen, taz-Mitgrunder und spateren Autor Dietrich W. Hausinterne Recherchen im April letzten Jahres zeigten schon, wie gro? in den Grunderjahren die Sympathie gegenuber Menschen war, die Sex mit Kindern forderten und auch selbst lebten. Die taz machte dies damals als erstes linksalternatives Medium offentlich. Nach dem Artikel "Kuscheln mit den Indianern", der die Verstrickung der Zeitung mit linksradikalen Pado-Gruppen und der lautstark fur "Kindersexualitat" eintretenden Indianerkommune thematisierte, durchsuchte auch das Berliner Stadtmagazin Zitty sein Archiv. Und fand heraus, dass auch dort bekennende Padophile ihre als politische Ziele formulierten Forderungen nach Sex mit Kindern verbreiten durften. Und niemand widersprach - schlie?lich gehorte es zum linken Gestus, vom Staat verfolgte und von der burgerlichen Mehrheit abgelehnte Minderheiten zu verteidigen. Ermutigt von solchen Medienberichten, ging auch die Tochter des Konkret-Grunders Klaus Rainer Rohl an die Offentlichkeit: Im Mai 2010 erhob Anja Rohl im Stern schwere Vorwurfe gegen ihren Vater und Herausgeber der linken Politzeitschrift. Rohl habe sie und ihre Halbschwestern als "kleine Lolitas" begehrt und spater auch missbraucht. Vor dem Hintergrund dieser Enthullungen erscheinen nicht nur die freizugigen Konkret-Coverstorys uber "Manner und kleine Madchen" pervers. Auch die engagierte taz-Berichterstattung in den Padophilenprozessen der 1980er erstaunt. Dass in Kinderladen und reformpadagogischen Einrichtungen gegenseitiges Erforschen von Geschlechtsteilen, auch mit den Erziehern, zum Alltag gehorte, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Das zeigten die heftigen Reaktionen auf Au?erungen des heutigen Grunen-Politikers Daniel Cohn-Bendit, der 1975 in einem Buch ganz unverblumt von seiner Zeit als Erzieher in einem Kinderladen berichtete - und dabei auch von sexuellen Spielen. Wie kam es zu dieser merkwurdigen Verflechtung libertarer, politisch links stehender Kreise mit Padophilen, die Kinder anfassten und, im Fall der Odenwaldschule, systematisch manipulierten und vergewaltigten? Eine Antwort liegt im gesellschaftlichen Klima der damaligen Zeit. Die sexuelle Revolution war ein Kernthema der Alternativbewegung - wer sich in der Au?erparlamentarischen Opposition (APO) engagierte, war gegen die Kriminalisierung von Homosexuellen und au?erehelichem Geschlechtsverkehr. Und gegen Zwangsinstitutionen wie Kinderheime, die Bundeswehr und die als Korsett empfundene burgerliche Ehe. In Kinderladen und Kommunen wurde ausprobiert, was geht - dass dabei auch waschechte Padophile unbehelligt ihre Neigungen ausleben konnten, gehort zu den Schattenseiten der damals praktizierten Toleranz. Beim Versuch, alle Tabus infrage zu stellen, sei manchmal "das Pendel zu weit an den Rand ausgeschlagen", erinnerte sich der Grunen-Politiker und taz-Mitgrunder Hans-Christian Strobele in der taz. So ein Fall war auch die Indianerkommune aus Nurnberg, die wiederholt taz-Redaktionsraume oder Grunen-Parteitage besetzte, um ihre Forderungen nach straffreiem Sex mit Kindern zu verbreiten. Dass man mit den Indianern, die stets in Begleitung der mit ihnen in "freier Liebe" lebenden Kinder auftraten, uberhaupt verhandelte, war allerdings damals schon umstritten. Feministinnen, darunter die Macherinnen der Frauenzeitschrift Emma, wandten sich energisch gegen die Fraternisierung mit Padophilen. Mit dem taz-Grundungsmitglied Dietrich W. ist, neben den Pado-Aktivisten Olaf Stuben und Peter Schult, ein weiterer Autor aus den eigenen Reihen betroffen. Auch kunftig will die taz aktive Selbstaufklarung betreiben. |
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