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Erste Zwischenbilanz Von Klasnic Salzburger Nachrichten December 24, 2010 http://www.salzburg.com/online/nachrichten/newsletter/Erste-Zwischenbilanz-von-Klasnic.html?article=eGMmOI8VfPtwidgst77w9ld6V6FaatqJzMRBALp&img=&text=&mode Fur Mittwochabend ist das letzte Treffen im heurigen Jahr angesetzt: Dann tritt die von Kardinal Christoph Schonborn eingesetzte und von Waltraud Klasnic geleitete Opferschutzanwaltschaft zum 13. Mal seit ihrer Konstituierung Ende April zusammen. Wieder sollen etwa 20 Entschadigungsbeschlusse fallen. Zugleich wird es eine erste Zwischenbilanz geben. Stand der Dinge: Bis Ende vergangener Woche haben sich 720 Manner und Frauen an die Klasnic-Kommission gewendet und von Gewalt und/oder Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen berichtet. Die meisten der geschilderten Ubergriffe liegen Jahrzehnte zuruck. Stand der Entscheidungen nach der letzten Sitzung am 3. Dezember: 78 Mal wurden Entschadigungen zugesprochen; nach der nachsten Sitzung am Mittwoch werden es rund 100 Entscheidungen sein. Es gibt – je nach Schwere des Erlittenen – vier Kategorien von Entschadigungszahlungen (5000, 15.000, 25.000 Euro und Betrage daruber). Gro?e Austrittswelle Das Bekanntwerden der Missbrauchsfalle fuhrt dazu, dass die Kirche immer mehr Mitglieder verliert. „Wir hatten seit der Nazizeit nicht mehr so eine Austrittswelle. Ich rechne im Jahr 2010 mit bis zu 80.000 Kirchenaustritten“, sagte Schonborn am Wochenende zur „Tiroler Tageszeitung“. Ein „unpassender Vergleich“, wie Peter Hurka von der Laienplattform „Wir sind Kirche“ im ORF befand: Damals sei der Druck von au?en gekommen, jetzt gehe es um interne Probleme. 2009 wurden osterreichweit 53.216 Austritte gezahlt, 2008 waren es 40.596, 2007 kehrten 36.858 Menschen der Kirche den Rucken. Der Kardinal will trotz der Krise und des enormen Vertrauensverlusts nach dem Bekanntwerden von zahlreichen Fallen sexuellen Missbrauchs auch positive Elemente erkennen: „Heute hat man Erklarungsbedarf, wenn man in der Kirche bleibt. Das starkt die Zugehorigkeit zur Kirche.“ In den Diozesen Eisenstadt, St. Polten und Gurk haben indessen die kirchlichen Ombudsstellen neue Chefinnen bekommen – unabhangige und weisungsfrei gestellte Fachleute, wie es die Bischofskonferenz beschlossen hat. In der Diozese St. Polten wurde die Juristin Gabriele Hintermeier (sie ist Richterin) zur Leiterin der Ombudsstelle bestellt, in der Diozese Eisenstadt die Psychologin Gabriele Kindshofer, in der Diozese Gurk-Klagenfurt die Psychologin Elisabeth Watzlawick und in der Erzdiozese Salzburg Lebens- und Sozialberaterin Karin Roth. Die Bischofe hatten den Diozesen bis 31. Marz 2011 Zeit gegeben, ihre Ombudsstellen mit unabhangigen Leitern (statt geistlicher Herren) zu besetzen. In Wien wird das seit Jahren so gehandhabt, auch in den Diozesen Linz, Graz-Seckau und Innsbruck leiten Unabhangige die Stellen. Ausstandig ist damit noch die Ombudsstelle der Diozese Feldkirch. |
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