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Gutachten: Erzbistum Munchen Vertuschte Sexuellen Missbrauch AFP December 3, 2010 http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gWHsPgOuuGKY_0XYelKnIizKCM4w?docId=CNG.dc18bd08763b09ad7f078f4648dd35d4.5d1
Munchen — Im Erzbistum Munchen-Freising ist uber Jahrzehnte sexueller Missbrauch bewusst vertuscht worden. "Wir haben es mit umfangreichen Aktenvernichtungsaktionen zu tun", sagte die vom Bistum beauftragte Gutachterin zur Aufarbeitung der Missbrauchsfalle, Rechtsanwaltin Marion Westpfahl, bei der Prasentation der Ergebnisse ihrer Arbeit. Au?erdem hatten die Verantwortlichen in dem Bistum selbst gravierende Verdachtsfalle von sexuellem Missbrauch und korperlichen Misshandlungen unaufgeklart gelassen, um Priester zu schutzen. Westpfahl erhob keine Vorwurfe gegen den fruheren Munchner Kardinal Joseph Ratzinger, den heutigen Papst Benedikt XVI, auch wenn aus dessen Kardinalszeit von 1977 bis 1982 Unterlagen fehlten. Bei der Bearbeitung von Verdachtsfallen liege die Verantwortung jeweils bei den Generalvikaren, sagte Westpfahl. "Die Generalvikare sind es viel mehr als die Erzbischofe." Die Rechtsanwaltin betonte, dass die Gutachter von den jetzigen Verantwortlichen des inzwischen von Kardinal Reinhard Marx gefuhrten Bistums jede angefragte Information bekommen hatten. Trotz der unvollstandigen Aktenlage hatten sich in 365 der 13.200 noch vorhandenen Akten Hinweise auf einschlagige Vorfalle ergeben. Bei deren Auswertung habe sich gezeigt, dass von 1945 bis 2009 insgesamt 159 Priester auffallig geworden seien, dazu 15 Diakone, 96 Religionslehrer im Kirchendienst und sechs pastorale Mitarbeiter. Angesichts der fehlenden Unterlage durften es aber viel mehr Tater gewesen sein, sagte Westpfahl. "Wir mussen von einer erheblichen Dunkelziffer ausgehen." Die meisten Taten seien im landlichen Bereich gewesen, viele der Missbrauchsverdachtigen hatten Alkoholprobleme gehabt. Aufgrund der Vertuschung seien aber nur 26 Priester strafrechtlich belangt und verurteilt worden. Kardinal Marx sagte, "das zu Ende gehende Jahr 2010 ist fur die Kirche zu einem Jahr der Bu?e geworden". Die bekannt gewordenen Falle sexuellen Missbrauchs und korperlicher Gewalt durch Geistliche seien fur ihn ein Schock gewesen. "Fur mich waren es die sicher schlimmsten Monate meines Lebens. Meine Empfindungen waren Scham, Traurigkeit und Betroffenheit." Die Kirche wolle aus den Verfehlungen der Vergangenheit lernen. "Wir bitten als Kirche um Vergebung fur das, was Mitarbeiter der Kirche getan haben." |
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