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Missbrauchsnummer Tausendfach Konaktiert The Welt November 26, 2010 http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/missbrauchsnummer-tausendfach-konaktiert/3323472.html Zwischen acht und 81 Jahren waren die Anrufer, die sich seit dem Fruhjahr an die Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs gewandt haben. Insgesamt gingen mehr als 8000 Anrufe ein. Mehr als 8000 Betroffene haben sich seit dem Fruhjahr an die Unabhangige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs gewandt. Besonders viele Anrufe und Briefe seien nach dem Start der bundesweiten Kampagne „Sprechen hilft“ im September eingegangen, sagte die Missbrauchsbeauftragte Christine Bergmann am Donnerstag in Berlin, wo sie ihren Zwischenbericht vorstellte. „Es ist noch lange nicht alles auf dem Tisch“, betonte sie. Bergmann sprach sich fur eine dauerhafte Anlaufstelle aus. Betroffene unterstutzten sie darin. Nach dem Start der Kampagne sei der Frauenanteil unter den Betroffenen von 58 auf 63 Prozent gestiegen, sagte der Psychotherapeut und wissenschaftliche Betreuer Jorg Michael Fegert. Au?erdem sei das Durchschnittsalter mit 47,3 Jahren niedriger als vor der Kampagne (51). Der jungste Anrufer war acht Jahre, die alteste Anruferin 81 Jahre alt. Fegert betonte, dass nur ein Teil der Betroffenen verwertbare Daten angab. Veranderungen gab es auch beim gemeldeten Umfeld des Missbrauchs. Wahrend in den ersten Monaten vor allem Falle aus Institutionen (44 Prozent) gemeldet wurden, waren es seit September vor allem Familien (44 Prozent). Die Halfte der Missbrauchsfalle in Institutionen betraf laut Fegert die katholische Kirche. Weitere Falle, aber in deutlich geringerem Ausma?, gab es in Einrichtungen der evangelischen Kirche sowie in Schulen, Heimen und medizinischen Einrichtungen. Mehr als 90 Prozent der Betroffenen berichteten demnach von Taten, die zum Teil viele Jahre zurucklagen. Ebenfalls 90 Prozent erlebten den Missbrauch mehrfach. „Es ist ein Thema, das in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist“, sagte Bergmann und sprach sich „unabhangig von meiner Person“ fur eine dauerhafte Anlaufstelle auf Bundes- oder Landesebene aus. „Ich bin hier fertig, wenn ich meine Empfehlungen abgegeben habe“, sagte sie. Nach Angaben einer Sprecherin ist dies fur Mai geplant. Gabriele Gawlich vom Betroffenen-Verein „Mogis“ unterstutzte die Forderung nach einer permanenten Anlaufstelle fur Betroffene. Sie forderte au?erdem mit Blick auf den Runden Tisch gegen sexuellen Missbrauch, dass die Opfer in alle Gremien einbezogen werden. Der Tisch wird von den drei Ministerinnen Kristina Schroder (CDU, Familie), Annette Schavan (CDU, Bildung) und Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (FDP, Justiz) geleitet. Die Opfer seien zur nachsten Sitzung am 1. Dezember nicht eingeladen, sagte Gawlich. Im Januar waren erste Verdachtsfalle von sexuellem Missbrauch am Berliner Canisius-Kolleg bekannt geworden. Sie losten einen bundesweiten Skandal zu sexuellem Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen und auch an Schulen aus. (dpa) |
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