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Bischofe Vertagen Entschadigungsentscheidung Der Spiegel September 23, 2010 http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,719202,00.html Die Deutsche Bischofskonferenz tut sich schwer damit, die Opfer sexuellen Missbrauchs finanziell fur ihre Leiden zu entschadigen. Ein konkreter Vorschlag soll erst in den nachsten Wochen gemacht werden. Neben finanzieller Unterstutzung sind auch "gesamtmenschliche Hilfen" geplant. Fulda - Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat sich auf der Herbstvollversammlung in Fulda nicht auf konkrete Summen zur Entschadigung von Opfern sexuellen Missbrauchs geeinigt. Entsprechende Vorschlage seien noch im Detail auszuarbeiten, sagte DBK-Vorsitzender Robert Zollitsch. "Wir sind bereit auch finanziell mit einzusteigen", unterstrich er die generelle Bereitschaft, die Opfer zu entschadigen. Die detaillierten Vorschlage werde man am Runden Tisch der Bundesregierung einbringen. Dazu erhofften sich die Bischofe "eine moglichst zeitnahe Diskussion". Es komme jedoch auf "gesamtmenschliche Hilfe" an, um die Betroffenen dabei zu unterstutzen ihr Opferschicksal zu uberwinden und neue Starke zu gewinnen. "Wir wehren uns dagegen, dass alles auf die finanzielle Komponente gesetzt wird", sagte der Freiburger Erzbischof. Die DBK beschloss eine kirchliche Ordnung zum Schutz vor Kindesmissbrauch. Die "Rahmenordnung Pravention" stellt vor allem klare Verhaltensregeln und Dienstanweisungen fur kirchliche Mitarbeiter auf. "Ihr Ziel ist es, alle Personen im kirchlichen Bereich zu sensibilisieren und zu befahigen, Hinweise auf sexuellen Missbrauch zu erkennen und mit diesen angemessen umzugehen.", sagte der Missbrauchsbeauftragte der DBK, Bischof Stephan Ackermann. Zudem sollen haupt- und nebenamtliche Mitarbeiter ein erweitertes polizeiliches Fuhrungszeugnis vorlegen und Ehrenamtliche eine Selbstverpflichtungserklarung unterschreiben. Die Bistumer sind nun verpflichtet, ihren Mitarbeitern klare Verhaltensregeln zu geben, Beratungs- und Beschwerdewege zu schaffen und die Personalauswahl und Fortbildung zu verbessern. Jeder Bischof muss einen Missbrauchsbeauftragten ernennen, der die Praventionsarbeit der Diozese koordiniert. Bereits Ende August hatte Bischof Ackermann in Trier verscharfte Leitlinien der Kirche im Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjahriger prasentiert. Opfervertreter zeigten sich enttauscht, weil darin keine finanziellen Entschadigungen geregelt sind. Sie hatten nun von der Herbstvollversammlung einen entsprechenden Beschluss verlangt. |
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