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Zollitsch Pladiert Fur Offenen Umgang Mit Sexualitat Welt August 18 2010 http://www.welt.de/politik/deutschland/article9070446/Zollitsch-plaediert-fuer-offenen-Umgang-mit-Sexualitaet.html?wtmc=RSS.Politik.Deutschland Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz will Sexualitat auch in der Priesterausbildung thematisieren. Der Zolibat sei aber unverruckbar.
Die katholische Kirche in Deutschland muss nach Ansicht des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch ihren Umgang mit der Sexualitat andern. Vor allem in der Priesterausbildung musse das Thema offener angesprochen werden, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz im Kamingesprach des Fernsehsenders „Phoenix“ in Freiburg. „Wir konnen uns nicht nur in der Verteidigung dessen, was gilt, zuruckziehen.“ Sexualitat sei ein bestimmendes Thema in der Gesellschaft und bei Priestern. Die Kirche musse umdenken und sich dem Thema ohne Tabus stellen. „Wir mussen schauen, wie wir neu miteinander ins Gesprach kommen“, sagte Zollitsch. Fur die Kirche sei dies eine Chance. „Vielleicht hat man manchmal zu schnell gemeint, man kann dadurch, dass man eben die geistliche Dimension des Lebens mit Gott herausstellt, damit auch die Frage der Sexualitat beantworten.“ Dies alleine reiche aber nicht aus. Seine Erfahrung, besonders in der Priesterausbildung, zeige: „Je konkreter und direkter wir diese Frage angesprochen haben, desto hilfreicher ist es fur den einzelnen Menschen.“ Als Beispiel nannte Zollitsch die verordnete Ehelosigkeit und sexuelle Enthaltsamkeit der Priester. „In der Einschatzung des Zolibats muss man sehen, dass von der Breite des Kirchenvolkes zu wenig verstanden und zu wenig mitgetragen wird. Das ist das, was unsere Priester spuren und unmittelbar erleben.“ Nur wenn die Kirche offener mit dem Thema umgehe, wachse die Akzeptanz des Zolibats und der Kirche. Den Zolibat bezeichnete Zollitsch als derzeit unverruckbar. Im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal kritisierte Zollitsch die Medien. „Ich habe den Eindruck gehabt, dass manche Dinge medial benutzt worden sind, um moglichst der Kirche eins auszuwischen, die Kirche an den Pranger zu stellen.“ Missbrauch beispielsweise in Familien oder bei Sportvereinen sei nicht angesprochen worden. „Die Kirche dient auch als Alibi, um das andere nicht aufgreifen zu mussen“, sagte Zollitsch. |
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