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  Bischofe Verteidigen Sich Gegen Mixa

ZDF
June 16, 2010

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/9/0,3672,8079305,00.html

Walter Mixa und Reinhard Marx

Bruderzwist unter Bischofen: Er sei zum Rucktritt gezwungen worden, so lautet der Vorwurf von Walter Mixa. Seine Kollegen weisen das zuruck und spielen sogar auf Mixas Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik an. Auch der Vatikan ist zuruckhaltend.

Mixa hatte angekundigt, im Juli Papst Benedikt XVI. in Rom zu treffen, um ihm seine Sicht der Dinge zu erlautern. "Er hat mich ja zum Gesprach eingeladen. Vor allem will ich mit ihm also besprechen, wie sich die Situation weiter entwickeln soll", erklarte er in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt". Er habe seine Entscheidung nur unter gro?em Druck von au?en getroffen, sagte Mixa in dem Interview. Er erwage deshalb, die Vorgange um seinen Rucktritt vom papstlichen Gerichtshof in Rom untersuchen zu lassen.

Doch aus dem Vatikan kommen keine positiven Signale. Nach dem Erscheinen des Interviews reagierte Sprecher Federico Lombardi umgehend: Papst Benedikt XVI. werde Mixa zwar in den kommenden Wochen empfangen, "es ist aber nicht absehbar, dass die Annahme seines Rucktritts zur Diskussion gestellt wird."

Was will Mixa?

Deshalb bleibt unklar, was Mixa mit seinem Vorsto? letztlich bezweckt. Naturlich durfte es sich dabei auch ein bisschen um eine Retourkutsche gegen Marx und Zollitsch handeln. Auf jeden Fall durfte es Mixa um eine gewisse Rehabilitierung in Rom gehen, nachdem der Missbrauchsvorwurf gegen ihn vom Tisch ist.

Seine Bischofskollegen hat Mixa scharf kritisiert. In "Die Welt" sagte Mixa, die Erzbischofe Marx und Zollitsch seien zum Papst geeilt und hatten ihm "als Trumpf den sogenannten Missbrauchsfall vorgetragen". Ihr Verhalten hatte bruderlicher sein mussen.

Verweis auf psychische Probleme

"Es ist alles rechtma?ig gelaufen", sagte der Sprecher der Bayerischen Bischofskonferenz, Bernhard Kellner, zu den Vorwurfen. Daruber hinaus gebe es nichts zu sagen. Einzelheiten zum Rucktritt wolle man zum Schutz des fruheren Bischofs Mixa nicht offentlich ausbreiten. Kellner nahm allerdings Stellung zu den gesundheitlichen Problemen Mixas. "Sein Aufenthalt in der Psychiatrischen Klinik war ein wichtiger erster Schritt", sagte er. Die bayerischen Bischofe wunschten Mixa weiter gute Genesung.

"Dem ist nichts hinzuzufugen," sagte Pressesprecher Matthias Kopp von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Erzbischof Zollitsch ist zugleich Vorsitzender der katholischen Bischofe in Deutschland. Die Leitung des Bistums Augsburg teilte mit, die Verantwortlichen seien bemuht, Mixa bei der Planung einer guten Zukunft zu helfen. Sie gingen davon aus, dass die Einkehr von Friede und Einheit in der Diozese gemeinsames Anliegen sei, fur das alles getan werde.

Comeback als Priester geplant

Der 69-jahrige Mixa hatte Ende April ein Rucktrittsgesuch an Papst Benedikt XVI. gerichtet, nachdem Prugelvorwurfe und Berichte uber finanzielle Unregelma?igkeiten aus seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen offentlich geworden waren. Der Vatikan entsprach dem Gesuch am 8. Mai, nachdem kurz zuvor noch staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen Mixa wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch bekannt wurden. Dieser Vorwurf erwies sich als unbegrundet.

"Es war ein haltloser Vorwurf aufgrund eines vagen Geruchts", sagte Mixa. Der Druck, unter dem er das vorgefertigte Rucktrittsgesuch unterschrieben habe, sei wie ein Fegefeuer fur ihn gewesen. "Ich wusste in den Tagen weder ein noch aus", sagte er.Der fruhere Augsburger Oberhirte plant fest ein Comeback als Priester. "Ich mochte auf jeden Fall in irgendeiner Weise wieder in der Seelsorge tatig sein. Auch mit den Glaubigen feiern, Sakramente spenden."

 
 

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