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Papst Will Mixa Rasch Ablosen By Peter Wensierski Der Spiegel May 7, 2010 http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,693700,00.html Der Vatikan hat sich zu einer schnellen Entscheidung im Fall Walter Mixa durchgerungen. Schon am Samstag will Papst Benedikt XVI. das Rucktrittsgesuch des Noch-Bischofs annehmen - da diesem nun auch sexueller Missbrauch eines Minderjahrigen vorgeworfen wird, ist er vollends untragbar geworden. Munchen/Augsburg/Hamburg - Der Augsburger Bischof Walter Mixa soll am Samstag von seinem Amt entbunden werden. Wie der SPIEGEL aus romischen Kirchenkreisen erfuhr, wird Papst Benedikt XVI. das Rucktrittsgesuch am Mittag annehmen. Am Nachmittag soll dann in Augsburg das Domkapitel zusammenkommen und einen sogenannten Diozesanadministrator wahlen, der bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs die Diozese leiten wird. Der Vatikan wollte offiziell noch nicht bestatigten, dass Benedikt den angebotenen Rucktritt schon in Kurze annehmen werde. Er habe "nichts zu sagen", erklarte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Freitag in Rom. Der ohnehin hohe Druck auf Mixa und die Kirche war zuletzt noch einmal betrachtlich gestiegen. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte gegen den Bischof Vorermittlungen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch eingeleitet. Der Verdachtsfall soll sich in Mixas Zeit als Bischof von Eichstatt ereignet haben. Zuvor war nur bekannt, dass Mixa als Stadtpfarrer in Schrobenhausen Heimkinder geschlagen hat. Er hatte dem Papst daraufhin am 21. April seinen Amtsverzicht angeboten. Mixa zog sich aus der Offentlichkeit zuruck und soll sich derzeit in der Schweiz aufhalten. Den jungsten Vorwurf des sexuellen Missbrauchs wies er am Freitag uber seinen Anwalt umgehend zuruck. Im Bistum Augsburg herrschte dennoch Entsetzen: Der Vorsitzende des Augsburger Diozesanrats, Helmut Mangold, sprach von einem "Super-GAU". Moglicherweise noch nicht verjahrt Bereits am 29. April, eine Woche nach dem Rucktrittsangebot, war der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, nach Rom gereist, um den Fall Mixa mit dem Papst zu besprechen. Begleitet wurde er vom Vorsitzenden der Bayerischen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, und dem Augsburger Weihbischof Anton Losinger. Schon damals soll es laut SPIEGEL-Informationen au?er anderen Problemen um die Vorwurfe sexuellen Missbrauchs gegen Mixa gegangen sein. Wie die "Augsburger Allgemeine" schreibt, soll es sich bei Mixas moglichem Opfer um einen damals minderjahrigen Jungen handeln. Moglicherweise ist die Tat, die in den Jahren zwischen 1996 bis 2005 geschehen sein muss, noch nicht verjahrt und damit strafrechtlich relevant. Der Leiter der Ingolstadter Staatsanwaltschaft, Helmut Walter, wollte zum Inhalt der Vorermittlungen keine Angaben machen - aus "ermittlungstaktischen Grunden". Man stehe noch am Anfang. Mixa hatte zunachst geleugnet, von 1975 bis 1996 korperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ausgeubt zu haben. Spater raumte er ein, dass er "Watschen" nicht ausschlie?en konne. Au?erdem werden ihm aus seiner Schrobenhausener Zeit finanzielle Unregelma?igkeiten im Zusammenhang mit einer Waisenhausstiftung vorgeworfen. Die Kirchenbasis hatte vehement gefordert, dass der Vatikan schnell uber das Rucktrittsangebot Mixas entscheiden musse. |
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