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  Missbrauchsfalle: Pfarrer in Munster Vom Dienst Entpflichtet

BBV
March 16, 2010

http://www.bbv-net.de/lokales/muenster/nachrichten/1287198_Missbrauchsfaelle_Pfarrer_in_Muenster_vom_Dienst_entpflichtet.html

Die Reihe von Missbrauchsfallen in der katholischen Kirche rei?t nicht ab.

Munster - Tiefe Erschutterung, gro?e Betroffenheit, Tranen im Gottesdienst: Die Nachricht, dass der beliebte Pfarrer Klaus Evers dem Bistum langere Zeit zuruckliegende „Vorfalle mit Jugendlichen“ offenbart hat, versetzte der St.-Benedikt-Gemeinde am Wochenende einen schweren Schock.

Eigentlich sollte der heute 69 Jahre alte Hilfs-Geistliche (Vicarius Cooperator) in knapp zwei Wochen feierlich verabschiedet werden. Weil er aus gesundheitlichen Grunden kurzer treten wollte, wie es hie?. Doch jetzt hat der Priester im Strudel um die Missbrauchsfalle in der Katholischen Kirche den Bischof selbst um seinen sofortigen Abschied gebeten. Das ist geschehen.

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Seit einigen Tagen halt sich Klaus Evers nicht mehr in Munster auf. Die Sonderkommission des Bistums wird sich in dieser Woche seines Falls annehmen - auch wenn sich angeblich noch keine Opfer gemeldet haben. Zuruck bleibt eine konsternierte Gemeinde.

Fur Gemeindepfarrer Jorg Hagemann war es am Wochenende ein schwerer Gang, wie er zugibt. In den Gottesdiensten verlas er die Erklarung des Bistums. Danach gab es Gesprachsangebote fur Gemeindemitglieder. Aber Hagemann sagt spater auch das uber seinen fruheren Amtsbruder: „Evers’ Arbeit hier war sehr akzeptiert, er war geschatzt in seiner Art.“

Doch diesen Geistlichen hat inmitten der Debatte um sexuellen Missbrauch in der Kirche ein offenbar dunkles Kapitel seiner Vergangenheit eingeholt. „Es ist wichtig, dass die Opfer in den Blick genommen werden“, betont Jorg Hagemann, der in den nachsten Tagen beobachten will, wie seine Gemeinde mit der Nachricht vom Wochenende umgeht.

Klaus Evers war 1996 nach Munster gekommen. Zuvor war er siebeneinhalb Jahre in der St.-Elisabeth-Gemeinde in Recklinghausen tatig. Moglicherweise stammen die „Vorfalle“, an die sich Evers jetzt erinnert, aus ebendieser Zeit. Schon bei seiner Versetzung nach Munster durch den damaligen Bischof Dr. Reinhard Lettmann sei in Recklinghausen uber sexuellen Missbrauch spekuliert worden, hei?t es. Eine Anklage oder offentliche Vorwurfe habe es aber nie gegeben.

In St. Nikolaus in Munster-Wolbeck blieb Klaus Evers jedoch nur fur einen vergleichsweise kurzen Zeitraum. Vorkommnisse im Umgang mit Kindern soll es dort gegeben haben, wird jetzt berichtet. Ob das stimmt und diese zu Evers’ damaliger Versetzung als Krankenhauspfarrer nach Dinslaken gefuhrt haben, wird womoglich auch die Sonderkommission des Bistums beschaftigen.

Seit 2004 war Evers als sogenannter Vicarius Cooperator zuletzt in St. Benedikt tatig. In dieser Funktion unterstutzte er den hauptverantwortlichen Pfarrer bei seiner Arbeit.

 
 

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