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Padophiler Pfarrer Suspendiert Focus March 15, 2010 http://www.focus.de/panorama/vermischtes/erzbistum-muenchen-paedophiler-pfarrer-suspendiert_aid_489966.html Vor dem Hintergrund immer neuer Missbrauchsvorwurfe gegen Pfarrer gab es im Erzbistum Munchen erste personelle Konsequenzen. Ein als padophil bekannter Priester wurde suspendiert, der Leiter des Seelsorgereferats trat zuruck. Der Pfarrer war 1986 wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden, wurde danach aber wieder in Gemeinden eingesetzt. Vor dem Hintergrund immer neuer Missbrauchsvorwurfe gegen Pfarrer kommt Bewegung in den Streit uber die Aufarbeitung. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch treffen sich am 15. April in Berlin, wie der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, dem DAPD sagte. Im Erzbistum Munchen gab es derweil erste personelle Konsequenzen. Ein als padophil bekannter Priester, wegen dessen Fall auch Papst Benedikt XVI. in die Kritik geraten war, wurde suspendiert, der Leiter des Seelsorgereferats trat zuruck. Der Missbrauchsskandal um einen inzwischen pensionierten und gestandigen evangelischen Pfarrer aus dem Taunus weitete sich unterdessen aus. Zwei weitere mutma?liche Opfer meldeten sich, wie der Sprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Stephan Krebs, dem DAPD sagte. Zugleich wurde bekannt, dass die ersten Vorwurfe bereits vor vier Jahren gemacht, damals aber nicht ernstgenommen worden waren. Bei dem Treffen von Zollitsch und Leutheusser-Schnarrenberger soll es laut Justizministerium auch darum gehen, in welcher Form die bisherige Praxis der Kirche aufgearbeitet und kunftigen Missbrauchsfallen moglichst vorgebeugt werden solle. Zwischen dem Erzbischof Zollitsch und der FDP-Politikerin gab es Verstimmungen, nachdem die Ministerin der Kirche mangelnde Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlungsbehorden vorgeworfen hatte. „Gravierende Fehler in der Dienstaufsicht“ Nach Angaben des Erzbistums Munchen ubernimmt der zuruckgetretene Leiter des Seelsorgereferats, Pralat Josef Obermaier, „die Verantwortung fur gravierende Fehler in der Wahrnehmung seiner Dienstaufsicht“. Die Suspendierung des Priesters H. begrundete das Ordinariat damit, dass er sich nicht an die ihm von der Kirche gemachte Auflage gehalten habe, nicht in der Kinder- und Jugendarbeit tatig zu werden. Das Ordinariat betonte zudem, dass es seit der Verurteilung des Mannes keine Hinweise auf neuerliche Missbrauchsfalle gebe. H. war 1986 wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden, wurde aber danach aber wieder in Gemeinden eingesetzt. 1980 hatte der heutige Papst Benedikt, damals als Joseph Ratzinger noch Erzbischof von Munchen und Freising, dem Umzug des bereits als padophil aufgefallenen Priesters von Essen nach Munchen und dessen Unterbringung in einem Pfarrhaus zugestimmt. Der Mann sollte zur Therapie nach Munchen kommen, wurde aber wieder in der Seelsorge eingesetzt. Davon soll Ratzinger laut Ordinariat aber nichts gewusst haben. Kanzlerin Angela Merkel lobte am Montag ausdrucklich die Ruckendeckung des Papstes fur die Bemuhungen der Kirche um Aufklarung der Falle. Die Bundeskanzlerin sehe es als „gutes Zeichen, dass die Bemuhungen der Kirche um Aufklarung ausdrucklich die Ruckendeckung des Vatikans haben“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Christoph Steegmans. Merkel gehe es aber nicht nur um den Bereich der katholischen Kirche, sondern um „eine gesamtgesellschaftliche Debatte“. Um sie produktiv zu fuhren, sei es wichtig, „dass die Initiativen gut und kollegial vorangehen“. Papst Benedikt XVI. wird sich nach Aussage eines Vertrauten bald „klar und entschieden“ zu Missbrauchsfallen au?ern. Dabei gehe es um die Vorfalle in Irland, wie Erzbischof Rino Fisichella italienischen Medienberichten zufolge sagte. Bereits in Kurze werde dazu ein Brief des Kirchenoberhaupts veroffentlicht. Die „Null-Toleranz-Politik“, die der Papst einfuhren wolle, sei eine moralische Verpflichtung. Ob sich das Kirchenoberhaupt wie mehrfach gefordert auch zu den Missbrauchsfallen in seinem Heimatland Deutschland au?ern wird, sagte Fisichella nicht. [summary] Against the backdrop of ever new abuse allegations against priests, Federal Justice Minister Sabine Leutheusser-Scharrenberger and Robert Zollitsch, chairman of the Germany Bishops' Conference, will meet April 15 in Berlin, according to Matthias Kopp, spokesman for the bishops' conference. |
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