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  Monch Von St. Ottilien Unter Missbrauchs-verdacht

Radio Netherlands
February 26, 2010

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Das Kloster St. Ottilien. Bild: Thorsten Jordan

Gegen einen Monch des Klosters St. Ottilien liegt ein Missbrauchsvorwurf vor. Das Kloster informierte gestern in einer Pressemitteilung, dass es einen anonymen Hinweis uber missbrauchliche Handlungen in den 1960er und 70er Jahren im damaligen Seminar gebe.

„Die Erzabtei St. Ottilien hat als Sofortma?nahme den Mitbruder von seinen derzeitigen Aufgaben entbunden und die Diozesanleitung in Augsburg informiert“, hei?t es in der Mitteilung. Die Vorwurfe wurden von externen Psychologen und Juristen gema? den Leitlinien der Deutschen Ordensoberkonferenz gepruft.

Erzabt Jeremias Schroder hatte noch am Dienstag in einem Interview erlautert, dass im Zusammenhang mit dem Offentlichwerden von Missbrauchsfallen an kirchlichen Einrichtungen auch in St. Ottilien in den vergangen Wochen recherchiert und in Archiven geforscht worden sei. Bis Mittwoch hatte man im Kloster keine Erkenntnisse uber nicht bekannte Missbrauchsfalle.

„Nach ubereinstimmender Au?erung ehemaliger Schuler wurde schon fruher von der Klosterleitung bereits auf einen Verdacht hin rigoros reagiert“, sagte Schroder am Dienstag. So sei in den 60er Jahren ein Klosterangehoriger noch wahrend des laufenden Schuljahres sofort aus der Betreuung der Schuler abgezogen worden. Er habe daraufhin das Kloster und die Ordensgemeinschaft verlassen.

Nicht im Schulbereich tatig

Laut dem Pressesprecher der Erzabtei, Martin Wind, sei der jetzt beschuldigte Monch seit Jahren nicht mehr im schulischen Bereich tatig. Da das Kloster keine Namen von Opfern kenne, falle es seinen Angaben nach schwer, die Fakten zu recherchieren. Das Kloster bietet Ansprechpartner an, bei denen sich mogliche Zeugen melden konnen. „Es soll nichts unter den Tisch gekehrt werden“, so Wind. Fruher seien am Seminar Priester und Klosteranwarter gymnasial gebildet worden, so Wind.

Heute gehort das Rhabanus-Maurus-Gymnasium zum Schulwerk der Diozese Augsburg. Internat und Tagesheim sind weiterhin in der Tragerschaft des Klosters, Monche sind auch als Lehrer tatig. Kloster und Schule sind nach Winds Informationen bisher noch nicht mit besorgten Elternanfragen konfrontiert. „Ich glaube, dass hier ein relativ gro?es Vertrauen herrscht, dass die Schule mit dem Thema angemessen umgeht.“ Das Kloster verweist auf zwei neutrale externe Ansprechpartner. „Beide nehmen Hinweise vertraulich entgegen“, so Wind. Schuler konnten sich auch an die Vertrauenslehrer, an den Schulpsychologen sowie an die Schulleitung wenden.

Auch an die Diozese Augsburg haben sich noch keine besorgten Eltern gewandt. „Der Orden hat weiterhin die padagogische Verantwortung fur die Schule“, erlautert Offentlichkeitsreferent Dr. Dirk-Hermann Vo?. Das Schulwerk als Verbund von katholischen Schulen unterstutze diese fachlich und auch im baulichen Bereich, die Personalhoheit uber die Ordenspriester liege jedoch bei den Benediktinern.

Kirchenrechtlich unabhangig

Vo? verweist auf die Au?erungen von Bischof Walter Mixa am 16. Februar in unserer Zeitung zum Thema Missbrauch: „Der Bischof hat sich sehr deutlich geau?ert und von abscheulichen Verbrechen gesprochen.“ Das Bistum erwarte, dass der Orden ruckhaltlos Aufklarung betreibe, der Orden unterliege jedoch nicht der Kontrolle der verfassten Kirche, so Vo? uber die kirchenrechtliche Unabhangigkeit der Orden. »Kommentar

Ansprechpartner Die Therapeutin Elisabeth Hurter ist in Munchen unter Telefon 089/797971 und Pater Matthias Wetzel in der Erzabtei unter Telefon: 08193/71225 erreichbar.

 
 

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