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  Trierer Bischof: Skandal Ist Verheerend Fur Die Kirche

Volksfreund
February 9, 2010

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Sexueller Missbrauch an katholischen Schulen: Stephan Ackermann fordert luckenlose Aufklarung

Trier Ein Priester spricht Klartext: Der Trierer Bischof Stephan Ackermann glaubt, dass der Missbrauchs-Skandal an deutschen Jesuiten-Schulen verheerende Auswirkungen auf das Ansehen der katholischen Kirche hat. Jetzt musse luckenlos aufgeklart werden, fordert er im TV-Gesprach.

(sey) Mitgefuhl fur die Opfer und eine Absage ans Vertuschen: Im Skandal um sexuellen Missbrauch an Schulen des Jesuiten-Ordens hat sich der Trierer Bischof Stephan Ackermann gestern im Gesprach mit unserer Zeitung erstmals zu Wort gemeldet. Und der 46-Jahrige redet nicht um den hei?en Brei herum. "Die Vorgange sind erschutternd und verheerend fur das Ansehen und die Glaubwurdigkeit der Kirche", glaubt Ackermann und fordert: "Eine Verharmlosung oder ein Vertuschen darf es beim Thema Kindesmissbrauch nicht geben."

Der Trierer Bischof sagt, sein tief empfundenes Mitgefuhl gelte den Opfern. Sie mussten im Mittelpunkt stehen, ihnen musse geholfen werden. Nach Angaben eines Bischofssprechers ist im Bistum Trier in den vergangenen 15 Jahren kein Missbrauchsfall von Priestern oder bei der Kirche beschaftigten Laien bekannt geworden.

Ackermann spricht sich dafur aus, das Thema Sexualitat in der Priesterausbildung nicht zu tabuisieren: "Wir mussen offen und unverkrampft damit umgehen." Ackermann widersprach Einschatzungen, wonach es einen moglichen Zusammenhang zwischen Missbrauch und Zolibat gebe. "Immer dann, wenn Missbrauchsfalle durch Priester bekannt werden, gibt es auch die Tendenz, Priester unter den Generalverdacht einer sexuellen Verklemmtheit und Abartigkeit zu stellen." Diese Einschatzung gehe an der Wirklichkeit vorbei, glaubt der Bischof.

Der fruhere Jesuiten-Schuler und CDU-Generalsekretar Heiner Gei?ler fordert dagegen eine Abschaffung des Zolibats, wenn die Kirche nicht die Verbindung zu den Menschen verlieren wolle.

Im Gegensatz zum Trierer Bischof will sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, derzeit nicht zu dem Missbrauchsskandal au?ern. Das Thema wurde allerdings auf die Tagesordnung der ubernachsten Montag beginnenden Bischofskonferenz gesetzt.

 
 

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