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  Oberster Deutscher Katholik Halt Zölibat Fur " Nicht Notwendig"

Der Spiegel
February 17, 2008

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,535708,00.html

In this German-language story, Bishop Robert Zollitsch, new head of the German Bishops' Conference, said the link between priesthood and celibacy is not theologically necessary.

Fur Katholiken ware es eine Revolution: Robert Zollitsch, der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, denkt uber ein Ende des Zolibats nach. Dass Priester ehelos leben, sei "nicht theologisch notwendig", sagt er im SPIEGEL - und lasst Sympathie fur SPD und Grune erkennen.

Erzbischof Zollitsch: "Eine Revolution, bei der ein Teil der Kirche nicht mitginge"

Hamburg - Erst wenige Tage im Amt - und schon wagt er sich an ein Mammut-Projekt: Der Freiburger Erzbischof und neugewahlte Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, spricht sich "gegen Denkverbote" beim Thema Zolibat aus. Im Gesprach mit dem SPIEGEL sagt der 69-Jahrige, die Verbindung zwischen Priestertum und Ehelosigkeit sei "nicht theologisch notwendig".

Fur die katholische Kirche bedeutet diese Aussage eine radikale Abkehr von der bisherigen Praxis. Das ist auch Zollitsch bewusst: Ein Abschied vom Zolibat "ware eine Revolution, bei der ein Teil der Kirche nicht mitginge", sagt er. Notig ware dafur ein Konzil, weil in das innere Leben der gesamten Kirche eingegriffen werden wurde.

Zugleich spricht sich Zollitsch fur die Offnung seiner Kirche fur neue gesellschaftliche Milieus aus. Er ging auf Distanz zu Au?erungen anderer Bischofe zum Thema Kinderkrippe. "Begriffe wie 'Gebarmaschinen' oder 'Herdpramie' gehoren nicht zu meinem Wortschatz und machen jede Diskussion im Ansatz kaputt. Wir brauchen Kinderkrippen, weil viele Eltern sie einfach benotigen."

Kritisch au?erte er sich zur Entwicklung der CDU, obwohl von dieser Partei "viele christliche Werte in unserem Sinne aufgegriffen werden". Aber, fugt Zollitsch hinzu, "die CDU hat sich starker neoliberalen Thesen angenahert - und steht dabei in der Gefahr, die soziale Marktwirtschaft oder das Soziale nicht mehr genugend im Blick zu haben." Die Nahe zwischen katholischer Kirche und CDU sei "deshalb geringer geworden". Andererseits griffen andere Parteien wie SPD und Grune "Dinge, die uns wichtig sind, starker auf als fruher".

Der Freiburger Erzbischof warb zugleich fur eine bessere Beziehung zur evangelischen Kirche. Die romische Erklarung uber das, was Kirche sei, habe Verstimmung bei den Protestanten ausgelost. Die evangelische Kirche "ist Kirche. Ich kann ihr das nicht absprechen."

 
 

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