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Vorbestrafte Priester Dürfen Laut Lehmann Nicht in Die Jugendarbeit Associated Press, carried in PR-Inside September 28, 2007 http://www.pr-inside.com/de/vorbestrafte-priester-duerfen-laut-lehmann-r226662.htm Fulda (AP) Wegen sexuellen Missbrauchs verurteilte Priester dürfen nach den Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, auf keinen Fall mehr mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Mit dieser Klarstellung rügte der Mainzer Kardinal indirekt den Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller. Dieser hatte jede Mitverantwortung für einen mutmaßlichen Kindesmissbrauch durch einen vorbestraften Pfarrer seines Bistums bestritten. Kardinal Lehmann sagte wörtlich: «Wir bedauern zutiefst alle Schäden, die bei den Opfern und ihren Familien entstehen.» Die Deutsche Bischofskonferenz selbst könne in Einzelfällen nicht eingreifen, da jedes Bistum selbst verantwortlich sei. Die im Jahr 2002 von der Bischofskonferenz beschlossenen Leitlinien hätten sich bewährt, müssten aber von den Bischöfen in ihren Diözesen auch angewendet werden. «Wir haben Vertrauen, dass sich die Bischöfe mit ihren Mitarbeitern wie Generalvikaren und Personaldezernenten in ihrer Verantwortung nach diesen Empfehlungen richten. Der unter Druck geratene Bischof Müller hatte zu Beginn der Herbstvollversammlung der Bischöfe am Montag in Fulda vor Journalisten sein Verhalten gerechtfertigt. Bischof Müller erklärte, ein Gutachten habe den 39-jährigen Geistlichen als geheilt eingestuft. Außerdem gebe es in der Seelsorgearbeit «keine kinder- und jugendfreien Räume». Obwohl der Geistliche wegen eines Missbrauchsfalles im Jahr 2000 rechtskräftig verurteilt worden war, hatte ihn das Bistum ab 2004 - entgegen der bischöflichen Leitlinien - wieder in der Pfarrseelsorge eingesetzt. Derzeit wird gegen den 39-jährigen ermittelt, weil er in seiner Pfarrei Riekhofen in der Oberpfalz einen Ministranten mehrfach sexuell missbraucht haben soll. Das Thema sexueller Missbrauch war von den Bischöfen nicht offiziell auf die Tagesordnung in Fulda gesetzt worden. Gleichwohl debattierten die Bischöfe zweieinhalb Stunden darüber. Dabei sei auch deutlich geworden, dass es eine «hohe Anerkennung» der Fachwelt für die bischöflichen Leitlinien gebe und dafür, «dass wir endlich versuchen, diese Dinge in den Griff zu bekommen», sagte Lehmann. Früher habe man nichts über das Krankheitsbild der Pädophilie gewusst, das man erst in den letzten 20 Jahren zu verstehen beginne. Mit den heutigen Erkenntnissen sei es völlig inakzeptabel, Priester, die sexuellen Missbrauch begangen hätten, wieder in der Pfarrseelsorge einzusetzen. Sie dürfen auf keinen Fall in der Nähe von Kindern arbeiten, erklärte Lehmann. Zugleich wies der Kardinal auf die großen Probleme hin, für solche Geistlichen eine Beschäftigung zu finden: «Nicht selten raten wir dazu, dass so jemand sich vom priesterlichen Stand entfernt», sagte der Mainzer Kardinal wörtlich. Im Hinblick auf die Täter solle man jeden falschen Zungenschlag vermeiden und «nicht so schnell von Barmherzigkeit und Mitleid sprechen». |
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